Deutsche Bahn: 
Hotline für Masochisten

6. Februar 2024. Sie streiken für mehr Geld und weniger Arbeitszeit; erhebliche Verspätungen oder gar Ausfälle zählen zu den täglichen Ärgernissen im deutschen Bahnverkehr. Viele Störungen sind jedoch keineswegs streik- oder witterungsbedingt, sondern Konsequenz von lange überfälligen Modernisierungen im kompletten Streckennetz. Was die Deutsche Bahn mittlerweile ihren Kunden zumutet, kann sich nur ein unter Staatsschutz stehender Monopolist erlauben. Verglichen mit den superschnellen (und meist pünktlichen) Zügen der französischen SNCF ist der deutsche Eisenbahnverkehr weit von einer gleichwertigen Alternative zu Flugzeug oder Auto entfernt. 

Doch damit nicht genug. Auch im Backoffice offenbart der technologisch veraltete Konzern große Schwächen. Während beispielsweise die Preise für Fahrkarten und Bahncards sofort belastet werden, müssen Kunden andererseits meist wochenlang auf einbehaltene Erstattungen von Guthaben warten, die oft erst nach hartnäckigen Reklamationen ausgezahlt werden. Dabei sind die unverschämten Wartezeiten der mühsamen Telefonate mit den zuständigen Servicekräften (für Kundenabwehr) eine kaum erträgliche Herausforderung an Geduld und Nerven. Da stellt sich schon die Frage, ob diese „Hotline für Masochisten” möglicherweise eine beabsichtigte Abschreckungsstrategie resignierender Anrufer ist, die sich im wahrsten Sinne des Wortes durch die somit gesparte Erstattung bezahlt macht.

 

Wenn die Reichsbahn unter den Nazis so gearbeitet hätte wie die heutige Organisation, wäre vielen Menschen die millionenfache Deportation in die Gaskammern erspart geblieben. Leider ist es umgekehrt.

© 2024 Michel Rodzynek. Alle Rechte vorbehalten. 

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